Mein herzliches WILLKOMMEN

Erschöpfungszustände, Leistungs- und Erwartungsdruck haben dazu geführt, dass ich mich Stück für Stück immer weiter von mir entfernt habe. Ich fühlte mich wie ein Hamster im Rad, immer am Rotieren, immer zehn Bälle gleichzeitig in der Luft, darauf bedacht, keinen zu verlieren und nicht in der Lage, die Notbremse zu ziehen. Was war passiert? Es war 2020, meine Tochter zog aus, um ihr Studium in Leipzig zu beginnen. Ich war so Stolz und dennoch brach es mir das Herz, sie loslassen zu müssen.

Mein Vater war dement und pflegebedürftig, meine Mutter brauchte immer mehr meine Unterstützung. Die Angst und die Sorge um ihn und um meine Mutter haben mich sehr beeinflusst und sehr traurig gemacht. 

Ich kündigte nach zehn Jahren meine Führungsposition als Leiterin einer Kindertagesstätte und entschied mich, nach fünf Jahren Fernbeziehung, meinen Lebensmittelpunkt zu meinem Partner nach Hameln zu verlegen, um hier gemeinsam mit ihm und seinen Töchtern als Patchworkfamilie zu leben und wieder in der Nähe meiner Eltern zu sein. Ich suchte mir einen neuen Arbeitsplatz, den ich nach zwei Monaten kündigte, um dann als Lehrkraft in der Schule anzufangen. Ein dreiviertel Jahr später verstarb mein Vater.

Ich konnte nicht mehr und brauchte eine Pause.

Wie ausgebrannt ich zu dem Zeitpunkt wirklich war, konnte und wollte ich mir zunächst gar nicht eingestehen. Erst als die Ärzte mir in der psychosomatischen Reha eine schwere Erschöpfung diagnostizierten und mir eine sechswöchige Auszeit verordneten, begann ich langsam zu sehen, wie erschöpft ich tatsächlich war. Ich verbrachte die nächsten sechs Wochen am Meer und nahm mir ausschließlich Zeit für mich. Nach und nach gelang es mir, ganz behutsam zu meinem Strahlen zurückzufinden.

Die Zeit in der Reha hat mich so sehr geprägt. Ich wurde umsorgt, hatte viele wertvolle Gespräche, habe viel Sport gemacht und das Laufen für mich entdeckt. 

Dafür bin ich noch heute sehr dankbar.

​

Aus dieser Zeit heraus entstand mein WARUM, meine Vision.